Am Dienstag, den 14. Dezember, hat Malta, die kleine Mittelmeerinsel, für die Legalisierung von Cannabis gestimmt und erlaubt damit den Anbau und Konsum im privaten Rahmen.
Legalisierung von Cannabis in Malta: Was sieht das Gesetz vor?
Das neue Gesetz, das am 14. Dezember von den maltesischen Abgeordneten verabschiedet wurde, sieht eine Lockerung der Cannabisregelung vor. Mit 36 Stimmen gegen 27 wurde der Gesetzentwurf somit erfolgreich bestätigt.
Der maltesische Premierminister Robert Abela hatte seine Abgeordneten aufgefordert, für diese Legalisierung zu stimmen.
Für ihn war es notwendig, den Status von Cannabis zu aktualisieren, um Eltern zu ersparen, dass ihr Kind vor Gericht gestellt wird, weil es einen einfachen Joint geraucht hat. Außerdem werden diese neuen Maßnahmen helfen, den illegalen Marihuana-Markt zu bekämpfen, da Privatpersonen nicht mehr bei undurchsichtigen Netzwerken kaufen müssen.
Der Cannabiskonsum wird somit künftig im privaten Bereich erlaubt sein. Der Besitz wird auf 7 Gramm pro Person begrenzt.
Cannabisliebhaber über 18 Jahre dürfen außerdem zu Hause die berühmte Pflanze anbauen, wobei die Anzahl von 4 Pflanzen pro Person nicht überschritten werden darf.
Wie Robert Abela bestätigt, bleibt der Drogenhandel jedoch illegal und wird vom Gesetz streng bestraft.
Cannabiskonsumenten müssen jedoch die neue Regelung einhalten, andernfalls droht eine Geldstrafe. Diese beträgt 100 € bei Besitz von 7 bis 28 Gramm Cannabis, 235 € bei Konsum in der Öffentlichkeit und schließlich eine Geldstrafe zwischen 300 und 500 € bei Konsum vor einer minderjährigen Person.
Das Gesetz sieht außerdem die Gründung von Clubs oder gemeinnützigen Vereinen vor, die berechtigt sind, Cannabis anzubauen und an ihre Clubmitglieder zu verkaufen.
Diese Strukturen werden jeweils auf 500 Mitglieder begrenzt sein und dürfen nicht näher als 250 Meter an einer Schule liegen.
Schließlich werden Personen, die in der Vergangenheit wegen Besitzes oder Konsums von Cannabis verurteilt wurden, unter den heute durch die neue Gesetzgebung legalisierten Bedingungen, eine Entlastung ihres Strafregisters bezüglich dieser Verurteilung(en) erfahren.
Der Cannabiskonsum in Malta
Malta reiht sich somit in die Reihen der Länder der Europäischen Union ein, die Cannabis entkriminalisiert haben oder dies wünschen: Luxemburg, Spanien, die Niederlande und jüngst Deutschland.
Dennoch verfolgte die Insel Malta noch vor einigen Jahren eine sehr restriktive Politik gegenüber Cannabis und Drogen, insbesondere aus Angst, ein Drehkreuz für den Drogenhandel zu werden.
Die Regierung hatte 2015 mit der schrittweisen Legalisierung von Cannabis begonnen, indem sie den Besitz von bis zu 3,5 Gramm Cannabis erlaubte. 2018 erlaubte das Land dann den Verkauf von auf Cannabis basierenden Medikamenten in einem strengen medizinischen Rahmen.
Zu Beginn des Jahres 2022 geht dieser neue Fortschritt mit der Schaffung einer offiziellen Struktur einher, die darauf abzielt, die Regulierung zu erleichtern und deren Umsetzung zu fördern.
Malta zeigt also einmal mehr Modernität, indem es seine Gesetzgebung in Bezug auf Cannabis lockert. Hoffen wir, dass Deutschland und andere europäische Länder diesem Schritt folgen und Frankreich Anregungen geben, damit Cannabis endlich legalisiert wird.